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Bleumers Einführung in den mittelhochdeutschen Dietrichepos

Seminar für Deutsche Philologie im Sommersemester 2004

Referat Stoff- und Sagengeschichte der Dietrichepik

Teilreferat Sagengeschichte


Einleitung

Die Geschichte eines Volkes ist nicht nur bestimmend für dessen Identität sondern konstituiert auch gleichsam dessen kollektives Gewissen. Aus sicht anderer Völker ist dieses von Interesse, da nur die Kenntnis der Vergangenheit eine Einschätzung künftigen Kollektivverhaltens mölich macht.

Aus diesem Bewußtsein heraus war Geschichtsschreibung daran Interessiert historische Ereignisse nachvollziehbar zu machen.

Dem entgegen stehen Verfälschung aufgrund von Deutungsinteressen, Ungenauigkeit bei der Chronologie von Ereignissen und der Differenzierung beteiligter Personen oder Völker.


Sagengeschichte der Dietrichepik

  • Ist das Motiv für die Ermordung Odoakers Rache für Verwandtenmord, wie es Johannes von Antiochia überliefert oder Prävention einer Verschwörung, wie es an Theoderichs Hof verlautbart wird?

  • Warum wandelt sich das Bild des Siegreichen Rächers zum heldenhaften Exilanten? Mögliche Erklärung: Der Weg zum Erfolg ist interessanter als der Erfolg selbst.

  • Struktur der Dietrichsage: Erlittenes Unrecht, Wanderungszeit, Rückkehr und Rache

  • bzw.: Vertreibung aus der Heimat, 30 Jahre Exil, Rückeroberung und Rache

  • Warum Vertreibung und von wem?

  • Warum 30Jahre? -- Anpassung an Regierungszeit in Italien?

  • Warum wird Theoderich in der Sage an Etzels Hof versetzt? -- Klischee?

  • Warum Rückeroberung? -- Günstiger als Unterwerfung?


Zusammenfassung

Historische Ereignisse von Bedeutung wurden zum einen aus jeweils bestimmter Perspektive tradiert und somit meist Deutungsinteressen unterworfen, welche den Stoff bereits modifizierten.

Ferner wurde der Stoff, entweder aus mnemotechnischem Grunde oder, um die akzeptanz zu steigern, gängigen Klischees angepaßt.

Zudem hatten die Rezipienten die Erwartung, bestimmte Rollenmuster erfüllt zu sehen, welche entsprechend teils mit beteiligten historischen Figuren, teils mit unbeteiligten historischen Figuren und sogar gegebenenfalls mit erfundenen Figuren besetzt wurden.

Schließlich wurden die solchermaßen entstandenen Sagen aufgrund struktureller Ähnlichkeit leicht vermischt oder verknüpft.


Literatur:

Heldensage und Heldendichtung im Germanischen

Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Bd. 2

Hrsg.: Heinrich Beck

Walter de Gruyter, Berlin 1988

Signatur: SDP[L-5 5/97]



ZfDA109

Zeitschift für Deutsches Altertum, Bd. 109

Hrsg.: Kurt Ruh

Franz Steiner, Wiesbaden 1980

Signatur: SDP[C-1 20]


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